Château d‘Eau I
Château d ‘Eau I bezieht sich auf den Turm der Winde des Architekten Toyo Ito. Am Tage ist die Architektur wachsam und sammelt Klänge, um diese der Umwelt als Lichtspiele bei Nacht wiederzugeben. Die visuelle Wiedergabe von einer windig tosenden Klangwelt wird in Kontrast gesetzt mit der Wiedergabe von in Klang umgesetzten Videos.
Toyo Itos längst nicht me hr e xistierende Vision eines gigantischen Filters zur Verwandlung urbaner Brutalität in visuelle Phantasie wird in umgekehrter Richtung zum riesigen Speicher filterloser Realität. Wann sich beide in sich selbst auflösen, hängt schon längst nicht mehr von der Dichte oder der Geschwindigkeit ab.
Friedrich Ludmann
RECORDINGS x VIDEO – NIPPON LIGHTS
Rochus Aust
TROMPETEN x LICHT
Verena Barié
BLOCKFLÖTEN x KOMPOSITION
Die Arbeit NIPPON LIGHTS von Friedrich Ludmann orientiert sich am, im und um den Turm der Winde und steht im Zentrum der Ausstellung. Mit akustischen und visuellen Versatzstücken, Field Recordings und einem unendlichen Code aus Lichtpunkten, spielt er die Idee von Toyo Ito weiter ins Heute. Zusammen mit Verena Barié und Rochus Aust entstehen ein Türme in den LTS4- und LTK4-Türmen, in dem die Künstler:innen an (urbanen) audio-visuellen Geschichten weiterbauen.
Ludmann, Barié und Aust, türmen historisches Material auf aktuelles, Licht auf Ton, Architektur auf Phantasterie und umgekehrt.
Dabei werden Aufnahme und Wiedergabe der windig tosenden Klangwelten in Kontrast mit Aufnahme und Wiedergabe zeitlimitierter Instagramstories gesetzt und der grundlegenden Frage nachgegangen, welche der visuellen Filter (, die so standardisiert benutzt werden, dass ein filterloses Foto/Video nicht ernstgenommen wird) in Kombination mit Live-Klangprozessen überhaupt funktionieren?
Während im LTS4 Solingen, das physische Außen durch die Glaskuppel des Lichtturmes ins Innere drängt, wird das Publikum im LTK4 auf eine Tour durch den Lutherturm geschickt, die den Prinzipien persischer Windtürme folgt, nur dass hier die Temperaturen gegen den Klang getauscht werden.
Toyo Itos längst nicht mehr existierende Vision eines gigantischen Filters zur Verwandlung urbaner Brutalität in visuelle Phantasie wird in umgekehrter Richtung zum riesigen Speicher filterloser Realität. Wann sich beide in sich selbst auflösen, hängt schon längst nicht mehr von der Dichte oder der Geschwindigkeit ab.
CHÂTEAU D’EAU I / TOUR À VENT ist das erste von zwei Kooperationsprojekten zwischen LTS4 und LTK4 in/für 2022.