soundscaping
LTS4 setzt sich für die künstlerische Verortung des Individuums im sozialen und politischen Kontext ein. Seit 2021 führt der Projektraum im Lichtturm Solingen sparten-, generationen- und nationalitätenübergreifende Positionen zusammen, um im dialektischen Prozess eine ortsspezifische Performance zu erarbeiten. Im Jahr 2024 liegt der Fokus auf den Prozessen der auditiven Formung der visuellen Umwelt – soundscaping.
LTS4-Künstler*innen – unter der Leitung von Verena Barié – nähern sich dem Thema in drei Veranstaltung aus sprachlicher, semantischer, erfahrbarer, nicht-hörender, sozialer, sehender, musikalischer und künstlerischer Sicht. Die interdisziplinäre Künstlerinnen-Gruppe bringt dem Publikum ihre Umwelt durch die Linse dieser verschiedenen Medien näher. Als Ausgangsmaterialien für die Arbeiten in den Bereichen Klangkunst, audio-visueller Komposition, Wort, Video und Performance werden musikalische Klänge und Aufnahmen von Naturstimmen gesammelt, erforscht, gestreckt und seziert.
Die Künstler*innen vertiefen ihre künstlerischen Praktiken zur Verweltlichung der Natur. In den künstlerischen Lebensläufen und Praktiken der Teilnehmenden finden sich die verschiedenen Blickwinkel in soundscaping wieder. Das Ensemble, bestehend aus profilierten und kreativen Musiker*innen Dietmar Bonnen, Lola Mlačnik und Verena Barié, wird durch die aus der Bildenden Kunst kommende Komponistin und Sprecherin Anna-Lea Weiand ergänzt. Diese Zusammenarbeit fördert die Verknüpfung zwischen den klanglichen und visuellen Anteilen zu einem großen Ganzen. Als fünftes Mitglied bringt Schauspielerin Susanne Starzak ihre Expertise als Performerin und Dramaturgin ein, aber auch ihre Spezialisierung in Gebärdensprache in der Aufführungspraxis. Damit möchte soundscaping eine Brücke zur Erfahrungswelt der weniger oder nicht Hörenden bauen und eine inklusive Veranstaltung konzipieren.
Da der Lichtturm Solingen durch seine vielen gewundenen Treppen (ohne Aufzug) für viele
Personen Barrieren aufweist, welche der Projektraum LTS4 nicht beheben kann, ist dies der Versuch, eine für mehr Menschen zugängliche Erfahrungswelt zu schaffen.